Das Schöne an einem Barcamp ist ja, dass die Teilnehmenden die Sessions nach Lust und Laune gestalten können und sich an keine vorgefertigten Formate halten müssen. Wir hatten die große Freude, beim UX Camp Bremen 2025 eine interaktive Session rund um Sustainable UX zu gestalten. Wir haben uns dazu das Konzept der alten TV Show „1, 2 oder 3“ abgeschaut. Wer kennt’s noch? Die Fragen kommen, drei Antwortmöglichkeiten stehen im Raum, und dann heißt es: Position beziehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Von grundsätzlichen Fragen wie dem Ziel von Sustainable UX, über Schätzfragen bis hin zu spezifischen Maßnahmen zur CO₂-Reduktion war alles dabei.
Wisst ihr zum Beispiel, wie viel Prozent der digital gespeicherten Daten nie genutzt werden?
(99%)

Spielerisch Neues lernen und diskutieren
Was auf den ersten Blick wie ein kleines Spiel wirkt, hat sich schnell als guter Icebreaker und vor allem als Diskussionsstarter entpuppt. Denn obwohl viele Teilnehmer:innen schon gute Vorkenntnisse zum Thema Nachhaltigkeit im UX-Bereich mitbrachten, wurden manche Fragen dann doch zur kleinen Denksportaufgabe. Genau das wollten wir auch erreichen – raus aus dem passiven Konsumieren, rein ins gemeinsame Reflektieren und Austauschen.
Unser Ziel war es nicht, einen Lehrbuchvortrag über Sustainable UX zu halten, sondern Awareness zu schaffen, zum Nachdenken anzuregen und konkrete Impulse mitzugeben, wie jede:r im eigenen Team oder Projekt nachhaltigere Entscheidungen treffen kann – ob bei der Gestaltung der Nutzerführung, der Bildoptimierung oder der Datenspeicherung.
Besonders schön war, dass in der Abschlussdiskussion viele ihre eigenen Erfahrungen und Maßnahmen teilten. Manche nutzen bereits Carbon Calculator Tools, andere achten bewusst auf Dateigrößen oder räumen regelmäßig ihre Content-Bestände auf. Viele kleine Maßnahmen, die am Ende einen großen Unterschied machen können – und das nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Nutzer:innen.

Unser Fazit
Sustainable UX ist kein Buzzword, sondern ein Mindset, das wir alle im Designprozess mitdenken sollten. Es geht nicht nur um CO2-Reduktion und grüne Server – sondern um den ganzheitlichen Blick: ökologisch, sozial, ökonomisch. Und ja, es darf auch mal spielerisch sein. Denn oft bleibt das, was Spaß gemacht hat, am längsten im Kopf.
Wir freuen uns, wenn ihr unsere Ideen weitertragt, ausprobiert oder auch eigene Sessions dazu macht. Denn eins ist klar: Nachhaltigkeit beginnt bei jeder und jedem von uns.

Celina Breitenborn
UX Designerin bei neusta experience

Clara Gies
UX Designerin bei neusta experience