Ein langer Weg…
Das UX Camp Bremen war ein aufregendes und inspirierendes Event, das etwa 70 UX-Enthusiast:innen zusammenbrachte. Doch bevor wir in die Details des Events eintauchen, lasst uns einen Blick auf den Weg werfen, der hierhergeführt hat.
Der erste Schritt auf diesem Weg war das initiale Treffen des Orga-Teams am 5. Dezember 2022. Damals war nur klar, wir wollen ein Event für das UX-Netzwerk in Bremen und um zu schaffen. Schnell einigten wir uns auf das Barcamp-Format, da es eine perfekte Mischung zwischen fachlichen Austausch und Networking bietet und sich bei anderen UX Camps bewährt hat.
Von da an trafen wir uns regelmäßig, um die Vorbereitungen für das Event voranzutreiben. Ende Januar begannen wir mit der Suche nach Sponsoren, um sicherzustellen, dass das Barcamp ein Erfolg wird. Am 2. Februar 2023 ging schließlich die Landingpage in Framer live. Kurz darauf veröffentlichten wir das Event über Eventbrite und konnten so mit dem Verkauf der Tickets beginnen. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch unklar, wie der Anklang zu dem UXcamp Bremen unter den UX-Enthusiast:innen sein würde, der Ticketverkauf nahm jedoch direkt Fahrt auf.
Bis zum Event gab es nun noch viele Vorbereitungen die getroffen werden mussten: Beachflag, Tassen, Sticker und T-Shirts gestalten, Catering organisieren, Location anfragen, Stühle reservieren, Abstellgenehmigung und Durchfahrtgenehmigung für Foodtruck erwirken, Keynote speaker suchen und vieles mehr. Trotz der engen Timeline und den vielen Aufgaben ist mit jedem abgehakten ToDo die Vorfreude auf das Barcamp gestiegen.
Am Tag vorher trafen wir uns schließlich um das Event vor Ort im Schuppen 1 in der Bremer Überseestadt vorzubereiten. Die Aufregung war förmlich spürbar, als wir die Kühlschränke gefüllt, Snacks und Obst auf den Tellern platziert, Eis in die Kühltruhe gelegt und den Check-in aufgebaut haben. Mit jeder Handlung stieg die Vorfreude auf den Tag des UX Camps. Wir haben Tische, Bänke und Liegen auf der Buffkaje aufgestellt und den Check-In mit Lanyards und Goodie Bags ausgestattet, um sicherzustellen, dass alles bereit war für den Start am 13. Mai.
… bis es losgeht!
Als die Teilnehmenden ankamen, füllten sie den ersten Kaffee in die mitgebrachten Tassen und starteten direkt in Gespräche bis um 10 Uhr die Keynote startete. Diese wurde mit einem inspirierenden Thema von Arne Schröder – Coach bei der Kursweschel Unternehmensberatung GmbH – „Die Kunst des Weglassens“ gehalten.
Er zeigte uns den Unterschied zwischen komplexen und komplizierten Problemen, denen wir uns im Arbeitsalltag stellen müssen und warum agile Frameworks und Methoden nicht unbedingt zu Agilität führen. Ein Einblick von dem alle UX-Designer:innen profitieren konnten und wertvolles Material für Diskussionen bieten konnte.
Nach der Keynote wurden alle nochmal durch ein Workshop Spiel aufgelockert, bevor es dann in das Herzstück eines jeden Barcamps überging. Die Organisation des restlichen Tages durch die Session Planung. Dabei war jede:r eingeladen etwas beizutragen, ob eine „Ask-me-Anything“ Expertensession ein Vortrag, ein Workshop oder einfach nur eine offene Diskussion zu einem bestimmten Thema. Insgesamt brachten 14 Teilnehmer:innen eigene Sessions mit und füllten somit das Barcamp mit Leben.
Schon bei der 30 Sekunden Vorstellung der Themen durch die Session Hosts hat man großes Interesse unter den Teilnehmern wahrnehmen können. An diesem Punkt war das UXcamp für uns Organisator:innen bereits ein Erfolg.
Nach der Planung und einer kurzen Erfrischungspause ging es dann bereits mit dem ersten Session Slot los. Im großen neusta space hielt Dirk Platzek einen Workshop zum Thema „Human Skills“ und die sechs wichtigsten die gute UX-Designer:innen ausmachen. Dirk unterstützte dies mit interaktiven Elementen, in denen die Teilnehmenden diese Skills gleich selbst erfahren konnten. In der Küche hielt Ronald Hindmarsh einen kurzen Vortrag zur „UX bei Lernprogrammen“, daraufhin folgte eine kurze Diskussion mit den Teilnehmenden in der überlegt wurde, wie heutige Erkenntnisse der UX in Lernprogrammen verwendet werden können. Im sog. Off-Track – auf der Buffkaje bei sonnigem Wetter – initiierte Jessica Bertram einen Austausch über Best Practices mit dem Design-Tool Figma.
Daraufhin hatten die Teilnehmer:innen dann etwas Zeit, um sich neu zu sortieren bevor der zweiten Session Slot los ging. Auf dem Off-Track diskutierte Lina Chan mit den Teilnehmenden über die Hybride UX-Rolle, was diese ausmacht und wie wichtig es auch für uns UX-Designer:innen ist, die Kunst des „Nein-Sagens“ zu erlernen. Im neusta space hielt Claudio Diaspero einen Vortrag über „ChatGPT“ und ob das Hype-AI Tool ein brillanter Co-Pilot für UX-Designer:innen ist oder nicht, in der anschließenden Diskussion motivierte Claudio die Teilnehmenden das Konzept AI and UX auf den Prüfstand zu stellen. In der Küche fand ein Workshop zum Thema „Who killed the UX-Design star?“ mit Marcel Tuchner statt, nachdem ein kurzer Einblick zu den Konzepten „secret stakeholders“ und „HiPPO’s“ gegeben wurde, erarbeiteten die Teilnehmenden Maßnahmen, um mit diesen für den UX-Prozess schädlichen Komponenten umgehen zu können.
Nach diesen spannenden Inhalten folgte die erfrischende Mittagspause. Auf der Buffkaje stand hierfür bei wundervollem Wetter der Foodtruck der Curry-Kitchen bereit und bediente die Teilnehmenden mit Pommes und Currywurst (selbstverständlich auch vegan). Das tolle Wetter und das Erfrischung durch die kühlen Getränke regten zu einem intensiven Austausch zwischen den Teilnehmer:innen an. Inspiriert durch die Sessions vom Vormittag füllte sich das Session Board weiter, bevor es dann mit dem nächsten Slot weiterging.
Im dritten Slot ging es dann in der Küche mit einer Case Study Präsentation von Maria Soliman weiter, die den Design-Prozess von Eventim’s Ticketing Whitelabel Shop am Beispiel vom regionalen Topfußballverein Werder Bremen demonstrierte. Im neusta space leitete Andreas Hinderks einen Workshop zum Thema „Wer macht wie UX-Management?“, eine Frage die Andreas und seine Mitstreiter:innen in dem Arbeitskreis der GermanUPA „UX-Strategie“ sehr beschäftigt. Draußen auf der Buffkaje veranstaltete Clara Gies den Workshop „Wilde Workshopspiele“. Dabei führte Clara mehrere Workshopspiele mit den Teilnehmenden durch, worauf kurze Feedbackrunden nach jedem Spiel folgten. Die Session sorgte für so große Begeisterung, dass die Tür nach draußen vorerst geschlossen werden musste.
Anschließend ging es direkt mit dem vierten Slot weiter. Im neusta space hielt Niels Berlinghof einen Vortrag über die „Shopping Experience von Morgen“, bei dem die Frage „Wie kaufen wir in der Zukunft Lebensmittel ein?“ im Mittelpunkt stand. Niels präsentierte dabei einige seiner Arbeitsergebnisse in diesem Kontext. Daneben im mini space gab es einen Vortrag von Alexandra Reichart „Make it accessible“. In dem Vortrag wurden Wege gezeigt, wie man digitale Barrierefreiheit erreichen kann und wie man mit den Argumenten der „Bösewichte“ umgehen kann. In der Küche leitete Christian Korff eine Diskussion über das Thema „Von UX zur Organisationsentwicklung“. In der Küche führte Christian Korff eine Diskussion über das Thema „Von UX zur Organisationsentwicklung“. Angesichts der Tatsache, dass er häufig in der Situation ist, dass er bei seinen Kunden eher Organisationsentwicklung betreibt, anstatt sich auf UX zu konzentrieren, wollte er herausfinden, ob andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben und wie wir damit umgehen können. Draußen fand eine offene Diskussion zu dem Thema „UX und UI oder UX/UI“ geleitet durch Jan Simon Beckmann statt. Die Teilnehmenden sprachen darüber wie sich diese Rollendefinition für UX-Designer:innen bisher verändert hat, oder noch weiter verändern wird.
Um 15.30 begann die Kaffeepause. Ein letzter Refill, bevor es dann in die letzten Sessions des Tages gehen sollte. Dafür standen für alle Teilnehmenden Kuchen bei Smukkes und verschiedene Eissorten in der Kühltruhe der Küche bereit. Unter den Teilnehmenden, die sich draußen auf der Buffkaje versammelt hatten, hörte man einen vielfältigen Austausch über die bisherigen Sessions.
Die letzte Session fing um 16.00 Uhr an. Im neusta space hatten Yasser Maslout-Siegfried und Jule Jensen ihre Sessions zusammengelegt und eine offene Diskussion mit allen Teilnehmer:innen über die Themen „inklusives Design“ und „Accessiblity im Web“ geführt. In den anderen Räumen fanden spontan hinzugefügte Sessions statt wie zum Beispiel Fortsetzungen zu Human Skills und „Who killed the UX Design Star“, sowie Diskussionen zu den Themen Backend-UX und Product+Design+Engineering.
Im Anschluss an die letzten Sessions gab es noch ein kurzes Blitzlicht mit allen Teilnehmenden. Vielen Dank an alle Teilnehmenden für das überragende Feedback und das dieses erste UX Camp Bremen so viel Anklang gefunden hat! Ein riesiges Dankeschön gilt auch den großzügigen Sponsoren, die das UXcamp Bremen möglich gemacht haben:
neusta experience GmbH, GermanUPA, Shapefield GmbH, Kurswechsel Unternehmensberatung GmbH, Worldiety GmbH, Kühne+Nagel, Sparkasse Bremen, JAAI Just Add AI und Eventim.
Am Ende des Tages nutzten einige Teilnehmer:innen die Gelegenheit um sich während einer Partie Billard und Tischkicker zu vernetzen, während die Anderen den Tag am Bremer Hafen bei einem Kaltgetränk ausklingen ließen. Ein entspannter Abschluss eines ereignisreichen und bereichernden Events.
Und nun…?
Nun sind bereits einige Wochen seit dem UX Camp Bremen vergangen und wir als Orga-Team haben die Zeit gefunden das Event noch einmal Revue passieren zu lassen. Wir wollen euch dabei nicht vorenthalten, was wir für die weitere Zukunft des UX Camp Bremen geplant haben.
Zum einen, wollten viele von euch die Inhalte der Sessionhosts und auch deren Vorträge irgendwo verfügbar haben. Wir planen hierfür diesen Blog zu nutzen und die Sessionhosts dazu zu motivieren ihre Session-Inhalte zeitnah als Artikel zu veröffentlichen. Wenn ihr darüber informiert werden wollt, empfehlen wir euch unseren Newsletter zu abonnieren oder uns auf LinkedIn und Instagram zu folgen. Wir freuen uns schon auf das UX Camp Bremen 2024 mit euch. Stay tuned!
Marcel Tuchner
UX Designer bei neusta experience